Die Herstellung einer Karte, von den ersten Aufzeichnungen bis zum Druck, erfordert eine ganze Reihe von Fertigkeiten, die von den ersten Karten und Plänen, die auf Pergament und Papier gezeichnet oder gemalt wurden, bis hin zu den raffinierten Produkten der grafischen Industrie immer weiter perfektioniert wurden.
Druckplatten für gedruckte Karten sind in den seltensten Fällen erhalten. Das Geschichtsmuseum Wallis besitzt ein wertvolles Stück, das es ermöglicht, die Entwicklung der Druck- und Produktionstechnik zu verstehen: die Kupferplatte, in das eine der schönsten Walliser Karten des Ancien Regime graviert wurde, die Karte von Anton Lambien, die Anfang des 18. Jahrhunderts in Lyon entstanden ist. Der Holzschnitt aus den Anfängen des Buchdrucks und der ersten Kosmographien musste moderneren Techniken weichen. Der wunderschöne Stein aus der Druckerei Fiorina in Sitten vermittelt ein besseres Verständnis für eine andere Technik, die sich im 19. Jahrhundert durchsetzte: die Lithografie. Die von swisstopo entwickelte Glasgravur und später die computergestützte Revolution sollten diese jahrhundertealten Techniken ergänzen.
Vor der Entwicklung der Luftbildfotografie bedurfte es einer ganzen Reihe von Werkzeugen, langer Reisen und Notizen, um möglichst genaue Karten zu erstellen. Ein emblematisches Gemälde über das Abenteuer der Kartografie in den Alpen befindet sich in der Sammlung des Kunstmuseums, das dem berühmtesten Walliser Maler des 19. Jahrhunderts, Raphaël Ritz, zu verdanken ist. Auch die Darstellung des Walliser Ingenieurs Ignaz Venetz, der 1818 bei der Tragödie des Giétroz-Gletschers aktiv war und seinen Beitrag zur Kenntnis der Gletscherausdehnung leistete, beleuchtet einen Aspekt der Kartografie. Vom Kompass bis zum Theodolit wurden die Werkzeuge immer besser.
Neben Papierkarten spielen seit dem Ende des 18. Jahrhunderts Modelle aus verschiedenen Materialien eine wichtige Rolle und ermöglichen die dreidimensionale Wahrnehmung. Während Karten aus Kunststoff der Allgemeinheit seit einigen Jahrzehnten dazu dienen, sich eine Region besser vorstellen zu können (vom Mont-Blanc-Massiv bis zum Kanton Wallis, über die Schweiz als Ganzes und den Alpenbogen, zogen die früheren Reliefpläne bereits das Auge der ersten Besucher an; gleichzeitig dienten sie den Ingenieuren als Hilfsmittel. Davon zeugt dieser prächtige Bibliotheksschrank mit seinem Planrelief aus Gips im Dienste von Napoleons Ingenieuren, die die Strasse über den Simplonpass neu gestalteten.